Klimaprämie - NRW zweimal auf dem Siegerpodest

Bei der Verleihung der Urkunden mit dabei: (oben, v. l.) Dr. Erich Prinz von Lobkowicz, Georg Khevenhüller, Douglas Graf von Saurma-Jeltsch sowie die Gewinner (unten, v. l.) Magnus Freiherr von Canstein und Birgit Günther für die Malteser in Solingen (Platz 2), Sabine Kuri für die Malteser in Wiesloch (Platz 1) und Sophie von Preysing und Kai Vogelmann für die Malteser in NRW (Platz 3).

Münster. Vergangenes Jahr wurde erstmalig die Klimaprämie ausgeschrieben. Von 35 qualifizierten Bewerbungen gibt es 13 Gewinnerprojekte, von denen die drei Erstplatzierten bei der Bundesversammlung am 17. Juni bekannt gegeben wurden.

Dass Klimaschutz sich bei den Maltesern lohnt, zeigte sich noch einmal ganz deutlich auf der diesjährigen Bundesversammlung: Im Rahmen des gemeinsamen Empfangs der Deutschen Assoziation des Malteser Ordens und des Malteser Hilfsdienstes im LWL-Museum in Münster verlieh Vorstandsmitglied Douglas Graf von Saurma-Jeltsch am Samstagabend die Siegerurkunden an die drei Erstplatzierten der Klimaprämie.

Platz 1: Die Photovoltaikanlage und der Menüservice

Den ersten Platz holten die Malteser in Wiesloch mit ihrer Photovoltaikanlage. Die steht seit vergangenem Jahr auf dem Dach der Dienststelle und produziert an sonnigen Tagen so viel Strom, dass damit nicht nur die Mahlzeiten des Menüservices zubereitet werden können, sondern auch die Elektrofahrzeuge, mit denen das Essen ausgeliefert wird, geladen werden können. Da danach immer noch Strom übrig ist, wird der eingespeist. Diese CO2-einsparende Idee wurde mit einer Prämie in Höhe von 25.000 Euro belohnt.

Platz 2: Wohlfühlmorgen unverpackt

Der zweite Platz ging an die Malteser aus Solingen, die für den Wohlfühlmorgen auf unverpackte Lebensmittel zugreifen. Dafür sind die Solinger mit lokalen Bäckereien, Landwirtschaftsbetrieben und Metzgereien Kooperationen eingegangen - mit dem Ergebnis, dass 80 Prozent des Plastikabfalls eingespart werden können. Das entspricht pro Wohlfühlmorgen rund einem Kilo Plastik. Da auch lange Lieferketten gemieden werden, wird zusätzlich CO2 eingespart. Das Projekt wurde mit 15.000 Euro prämiert.

Platz 3: Kurzvideos zu Klimafreundlichkeit

Die Presse- und Kommunikationsabteilung Nordrhein-Westfalen sicherte sich den dritten Platz mit ihren Kurzvideos zu klimafreundlichem Verhalten. Insgesamt produzierte die Abteilung im November 2022 zusammen mit den Maltesern in Bottrop und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) elf Kurzvideos, die Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Büro vermitteln. Dafür gab es 10.000 Euro Prämie.

"Wir werden das Preisgeld für den 3. Platz in unser Projekt investieren und damit am 9. September den 2. Nachhaltigkeitsgipfel in Ehreshoven veranstalten" Sophie von Preysing, Regional- und Landesgeschäftsführerin NRW.

"Es ist beeindruckend zu sehen, wie sehr hier alle an einem Strang ziehen"

Theresa Oesterwinter, Nachhaltigkeitsreferentin

Mit dabei bei der Verleihung war Nachhaltigkeitsreferentin Theresa Oesterwinter, die im Februar 2023 bei den Maltesern angefangen hat. Eines ihrer ersten Projekte war es, die Jury bei der Auswahl der Sieger der erstmalig ausgeschriebenen Klimaschutzprämie zu unterstützen. "Ich war überrascht, wie viel hier bei den Maltesern in Sachen Klimaschutz schon gemacht wird - und wie viel der Klimaschutz dem Malteser Hilfsdienst wert ist. Außerdem war es beeindruckend zu sehen, wie sehr hier alle an einem Strang ziehen", berichtet sie von ihren ersten Wochen bei den Maltesern.

Leicht hatte es die Jury, bestehend aus Haupt- und Ehrenamtlichen aus ganz unterschiedlichen Bereichen sowie der Malteser Jugend, nicht, die Sieger auszuwählen. Insgesamt 35 Bewerbungen gingen ein, die die Kriterien erfüllten. Neben dem konkreten CO2-Einsparpotenzial wurde auch berücksichtigt, wie kreativ eine Maßnahme war - und ob sie sich gut auf andere Bereiche der Malteser Welt übertragen lässt.

Nächste Bewerbungsphase gestartet

Mit der Urkundenverleihung an die drei Erstplatzierten der ersten Klimaschutzprämie startete auch die Bewerbungsphase für die nächste Runde: Bis zum 31. Dezember können neue Bewerbungen eingereicht werden. Mit der Prämie sollen Maßnahmen belohnt werden, die den CO2-Fußabdruck einzelner Malteser Standorte besonders effektiv oder ideenreich verringert haben. Hier geht es zur Bewerbung.

 

10 Wege sich zu engagieren: Die weiteren Siegerprojekte

Zehn weitere Projekte wurden von der Jury berücksichtigt. Sie erhalten jeweils 5.000 Euro Klimaprämie.

Neckar-Alb: Das Team Ausbildung der Malteser in Neckar-Alb trifft sich für die zweiwöchentlichen Teammeetings seit Anfang 2022 online und spart so die Anreise - und damit CO2 ein.

Oberhausen: Die Malteser des Menüservice-Standorts in Oberhausen haben im Februar 2022 ihre gesamte Fahrzeugflotte auf Elektroautos umgerüstet. Sie werden mit Ökostrom betrieben.

Bocholt: Die Malteser in Bocholt haben zur Verringerung ihres Strom- und Gasverbrauchs Leuchtmittel durch LEDs und an den Heizkörpern in den Gemeinschaftsräumen die Thermostate gegen energiesparende Modelle ausgetauscht.

Sigmaringen: Die Malteser in Sigmaringen haben das aus dem Jahr 1900 stammende Haus, in dem sie ihre Jugendarbeit durchführen, energetisch saniert - inklusive SmartHome-Heizungssteuerung.

Limburg: Bei den Freiwilligenseminaren wird auf Absprache Leitungswasser serviert. Das spart Lieferwege.

Burgstädt: Hier ist in der Rettungswache strampeln für die Umwelt angesagt. Ein Viertel der Belegschaft hat sich ein Jobrad angeschafft und spart, wenn das Wetter es zulässt, im Schnitt 15 Kilometer pro Weg, die sonst mit dem Auto zurückgelegt werden würden.

Münster: Der Arbeitskreis Nachhaltigkeit der Diözese Münster hat an zwei Freitagen Interessierten erklärt, wie sich Nachhaltigkeit alltagstauglich leben lässt.

Metzingen: Hier steht auf dem Dach der Rettungswache eine Photovoltaik-Anlage.

Lage/Lippe: Helferinnen und Helfern wird bei der Ersteinweisung nicht nur erklärt, wie die Fahrzeuge funktionieren, sondern auch, wie man sie kraftstoffsparend fährt.

Region Nordost/Nordwest: Nachhaltigkeitsmanager sämtlicher Bezirke wurden geschult, um selbst Workshops zu Nachhaltigkeit durchführen und so CO2 einsparen zu können.

Mehr über die Gewinner-Projekte