Malteser raten zu Auffrischungskursen

Erste Hilfe Ausbildung unter Corona-Bedingungen. (Foto Malteser)

Köln. Den Notruf wählen und schnell Erste Hilfe leisten – das kann im Ernstfall Leben retten. Viele Menschen gaben in einer Online-Umfrage zu, dass sie im Ernstfall keine Erste Hilfe leisten würden. Sie fühlen sich unsicher und haben Wissenslücken, weil der Erste-Hilfe-Kurs schon zu lange zurück liegt. Deshalb nehmen die Malteser in NRW den 11. September als Tag der Ersten Hilfe zum Anlass, für Auffrischungskurse zu appellieren.
 
„Ein Verkehrsunfall auf dem Weg zur Arbeit, eine Herzattacke beim Familienfest, ein Sturz beim Radfahren, Reiten, Klettern – im Notfall können grundlegende Erste-Hilfe-Kenntnisse und beherztes Handeln Leben retten“, sagt Dieter Schlüter von den Maltesern in Nordrhein-Westfalen. „Jeder Mensch kann plötzlich in eine solche Situation kommen. Meistens passiert so etwas im familiären Umfeld.“ Doch viele Menschen sehen sich laut einer Online-Umfrage des ADAC aus dem Mai gar nicht in der Lage, kompetent zu helfen. Dabei kommt es neben dem Absetzen des Notrufs in vielen Fällen auf das richtige Handeln in den ersten Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes an.
 
Umfrage: Nur jeder Zweite ist bereit, im Notfall Erste Hilfe zu leisten
 
Im Rahmen der Befragung des ADAC unter rund 3600 Personen aus ganz Deutschland stellte sich heraus, dass nur jeder zweite im Notfall dazu bereit wäre, Erste Hilfe zu leisten. Viele Menschen gaben an, sich nicht sicher zu fühlen oder zu Erster Hilfe nicht in der Lage zu sein. Bei der Hälfte der Befragten lag der letzte Kurs zehn oder mehr Jahre zurück. Auch in der Praxis gab es große Unsicherheiten: Nur etwa zehn Prozent der Befragten wussten etwa, dass die Seitenlage nur dann anzuwenden ist, wenn das Unfallopfer bewusstlos ist, aber normal atmet, oder dass das richtige Verhältnis von Herzdruckmassage zu Atemspende 30 Mal drücken zu zwei Mal beatmen lautet.
 
Malteser raten zu Auffrischungskursen
 
Die Malteser nehmen den Tag der Ersten Hilfe am 11. September zum Anlass, der Bevölkerung das Thema wieder ins Bewusstsein zu rufen. „Viele Menschen möchten gerne helfen können und möchten im Notfall Erste Hilfe erfahren“, sagt Dieter Schlüter. „Deshalb raten wir Malteser zu regelmäßigen Auffrischungskursen, am besten alle zwei Jahre.“ Wer sich nicht sicher fühle, solle sich bald für einen Kurs anmelden. In neun Unterrichtseinheiten an einem Tag oder zwei Abenden werden die nötigen theoretischen und praktischen Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, um richtig und selbstsicher helfen zu können.
 
Informationen, Kurstermine und Anmeldung unter: www.malteser-kurse.de.
 
Die Malteser in NRW haben die Einschränkungen für Kurse aufgrund von Corona zum Anlass genommen, ihre Ausbildung weiter zu modernisieren und zu digitalisieren. Die Ergebnisse aus einer Umfrage unter 500 Malteser Ausbildungsexperten in NRW, was noch besser gemacht werden könne, werden gerade in konkrete Maßnahmen ungesetzt. Das Pilotprojekt soll in wenigen Monaten als Blaupause für die Digitalisierung der Ausbildung der Malteser in ganz Deutschland dienen.