Das Malteser-Team in NRW ist internationaler geworden

Neben Urkunden und einer Malteser-Kerze gab es zum Abschied von Oksana Kredentser (l.) noch ein Buch von Sophie von Preysing über die Geschichte des Malteserordens mit Unterschriften aller Kolleginnen und Kollegen aus der Regionalgeschäftsstelle NRW. (Foto: Malteser)

Köln/NRW. Ihre Flucht vor dem Krieg in der Ukraine führte Oksana Kredentser mit ihrer Familie im April von Kiew nach Nordrhein-Westfalen. „Ich dachte, mein Leben sei vorbei“, erzählte sie jetzt ihren Kolleginnen und Kollegen der Regionalgeschäftsstelle. Aber in nur einem halben Jahr hätte sich alles verändert und nun könne sie wieder zurückkehren in ihre Heimat, in ihr altes Leben. 

Im Rahmen des Einkehrtages der RGS NRW wurde Oksana Kredentser von Regional- und Landesgeschäftsführerin Sophie von Preysing mit sehr persönlichen Worten und den besten Wünschen verabschiedet. Dass es kein Abschied für immer sei, läge auch an der intensiven Zusammenarbeit mit ihr in den vergangenen Monaten. Zufall und Fügung hätten sie und die Malteser zusammengeführt. „Die richtigen Menschen waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort“. In diesem Fall der Aachener Malteser Sergej Klimov und seine Frau, die sich seit Ende Februar rührend um geflüchtete Landsleute kümmern und Frank C. Waldschmidt, der die Idee zur psychosozialen Unterstützung (PSU) für Geflüchtete hatte, aber dazu ukrainische Psychologen suchte. Sergej Klimov brachte die beiden schließlich zusammen. 

„Für mich war das wie ein Wunder“, beschrieb Oksana Kredentser die Situation. Sie konnte plötzlich wieder in ihrem Beruf arbeiten und aktiv mithelfen, die Situation ihrer Landsleute in der Fremde zu verbessern. Gemeinsam mit Frank C. Waldschmidt hat sie eine psychosoziale Unterstützung für Schutzsuchende aus der Ukraine in NRW aufgebaut. Über einhundert Menschen haben bereits Hilfe erhalten. Ein Netzwerk aus 11 ukrainischen Psychologinnen und Psychologen, die im Projekt aktiv mitarbeiten, konnte aufgebaut werden und sorgt nun dafür, dass das Projekt auf jeden Fall bis Ende des Jahres online und offline fortgeführt wird. Oksana Kredentser wird von Kiew aus auch weiter mit dabei sein, so dass die Arbeit hier in Deutschland auch in der Ukraine fortgesetzt werden kann, sobald die Menschen zurückkehren können. Die Kooperation mit dem Institut in Kiew wird ebenfalls fortgesetzt . So werden zum Beispiel ukrainische Psychologen durch die Malteser in PSU-Konzepten geschult. In den vergangenen Wochen konnten darüber hinaus zwischen Malteser International und dem Institut an der Universität Kiew, an welchem Oksana Kredentser lehrt, durch Vermittlung aus NRW wichtige Kontakte geknüpft werden. 

„Wir Malteser in NRW sind durch Dich, liebe Oksana, internationaler und Du bist ein Teil unseres Malteser-Teams geworden“, sagte Sophie von Preysing zum Abschied. Die ukrainische Professorin war sichtlich gerührt und dankte ihren neuen Kolleginnen und Kollegen von Herzen für die gemeinsame Zeit.