Ehrenamtliche der Siegburger Malteser ist Gesicht des Katastrophenschutzes NRW

Eins von 14 Befähigungsmotiven der Kampagne
Eins von 14 Befähigungsmotiven der Kampagne
Olivia Koziarowski der Siegburger Malteser ist Gesicht des Katastrophenschutzes NRW
Olivia Koziarowski der Siegburger Malteser ist Gesicht des Katastrophenschutzes NRW
Motiv der neuen Kampagne #BereitWieNie des Innenministeriums NRW zum Katastrophenschutz
Motiv der neuen Kampagne #BereitWieNie des Innenministeriums NRW zum Katastrophenschutz

Das Ministerium des Innern teilt mit:

Ab dem 23. Mai 2025 startet in 396 Kommunen in Nordrhein-Westfalen auf 454 Großflächen eine landesweite Plakataktion zur Stärkung des Selbstschutzes und des Ehrenamtes.  Sie ist Teil der Kampagne „Bereit wie nie“, mit der das Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit den sieben im Katastrophenschutz NRW tätigen Organisationen (Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser Hilfsdienst, Technisches Hilfswerk und Verband der Feuerwehren NRW e.V.) die Bevölkerung Nordrhein-Westfalens zu Selbstschutzmaßnahmen in verschiedenen Katastrophenlagen informiert.

Innenminister Herbert Reul: „In Nordrhein-Westfalen haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und in den letzten Jahren viel für den Katastrophenschutz auf den Weg gebracht. Aber zur Wahrheit gehört auch: Dass Unwetter, Hochwasser, Feuer oder andere Extremereignisse bedrohlich werden können, ist nicht in jedem Fall vermeidbar. Bis Rettungskräfte Betroffenen helfen, kann deshalb Wissen zum Selbstschutz sogar Leben retten. Mit dieser Kampagne werden wir dazu beitragen, dass die Menschen bestmöglich reagieren können, wenn es gefährlich wird.“

Die besten Tipps haben natürlich immer die Profis. Auf den Plakaten kommen deshalb Ehrenamtliche zu Wort, denen die Bürgerinnen und Bürger auch vor Ort im Einsatz begegnen können. Insgesamt vierzehn aktive Ehrenamtliche aus den verschiedenen Organisationen im Katastrophenschutz zeigen als Kampagnengesichter auf Großflächen, auf Social Media und weiteren Informationskanälen ab diesem Jahr Flagge für Selbstbefähigung und Katastrophenschutz - darunter auch die 22jährige Katastrophenschützerin Olivia Koziarowski des Malteser Hilfsdienstes in Siegburg.


Olivia Koziarowski, 22 Jahre, Malteser Hilfsdienst Siegburg

Kein Ehrenamt? Kommt nicht in Frage! Für Katastrophenschützerin Olivia Koziarowski ist Helfen selbstverständlich.

„Ich wünsche mir von der Kampagne, dass Leute sehen, dass in den Organisationen jeder Mensch vertreten und dabei sein kann; egal, ob jung, alt, dick, dünn und aus welchem kulturellen Hintergrund – und auch selbst Lust daran bekommen, im Ehrenamt mitzuhelfen.“

Engagiert hat sich Olivia Koziarowski schon immer. „Das hat alles sehr früh angefangen“, erinnert sich die Siegburgerin. Angefangen im Schulsanitätsdienst kam über die Erste-Hilfe-Kurse in der 8. Klasse der erste Kontakt zum Malteser Hilfsdienst (MHD). Schnell folgten der Eintritt in die Malteser Jugend und mit 18 Jahren der Wechsel zum „Erwachsenen“-Hilfsdienst. Für die heute 22-Jährige ist der Einsatz für andere nicht nur Ehrenamt, sondern auch Selbstverständlichkeit: „Für mich stand es außer Frage, im Ehrenamt nicht nichts zu machen“, erzählt sie. Heute ist die Katastrophenschützerin in ihrem Verband aktiv in der Notfallvorsorge, engagiert sich im Betreuungs- und Rettungsdienst und unterstützt die Pressearbeit. Nicht wenig – und doch noch nicht alles: Denn sie ist nun auch eines von 14 neuen Kampagnengesichtern, die aus den sieben Organisationen des Katastrophenschutzes NRW stammen und ab sofort in ganz NRW zu sehen sind. Sie geben nicht nur dem Katastrophenschutz ein authentisches Gesicht, sondern sind zugleich Botschafterinnen und Botschafter der neuen Kampagne, für die am 19. September 2024 der Startschuss gefallen ist. Im Betreuungsdienst der Malteser versorgt Olivia Koziarowski in Notsituationen die betroffenen Menschen und unterstützt mit ihren Kameradinnen und Kameraden immer da, wo sie gebraucht werden. Das ist nicht nur körperliche, sondern auch manchmal mental eine belastende Arbeit, die ihr teilweise sehr nah geht. Gerade wenn Kinder oder ältere Menschen involviert seien, gehen einem die Einsätze, wie ein schwerer Brand in einem Altenheim, persönlich nahe, auch bedingt durch ihr zusätzliches Engagement in einer Senioren-WG. „Man weiß, das ist von irgendwem die Mutter oder von irgendwem die Oma, und das ist immer schwierig“, berichtet sie. Das Gute: Man ist im Katastrophenschutz gemeinsam im Einsatz und arbeitet ihn auch gemeinsam auf: „Quasi wie eine Seelsorge“.

Distanz zu halten sei zwar wichtig, ganz ohne Herz kann man ihrer Einschätzung nach aber auch nicht in den Katastrophenschutz gehen. „Ich finde es generell schwierig, ohne Herz irgendwas zu machen, sonst wäre ich gar nicht hier“, erzählt Olivia Koziarowski. Was einem nahe geht, kann nämlich auch motivieren. Bei einem über zehn Stunden anhaltenden Stauversorgten die Malteser die gestrandeten Menschen, die im Winter auf der A3 ausharren mussten. Unter ihnen ein kleines Kind, das dringend Babynahrung brauchte, was ein schnelles Eingreifen erforderte. „Da handelt man natürlich nochmal viel schneller, da liegt dann eben der Hauptfokus drauf“, berichtet sie.

In der Woche investiert die Studentin für Mediendesign im Schnitt 15 Stunden in ihr Ehrenamt. Zusammen mit zwei weiteren Jobs ist der Terminkalender stets gut gefüllt, aber von Kürzertreten will Olivia Koziarowski nichts wissen. Im Gegenteil, sie plant schon ihre weitere Zukunft bei den Maltesern. Als nächstes soll die Fortbildung zur Gruppenführerin gemacht werden, sie möchte noch mehr Verantwortung übernehmen. „Es macht mich einfach glücklich. Wenn ich weiß, ich kann Menschen helfen, macht mich das einfach glücklich, es erfüllt mich auch“, beschreibt sie ihre Erfahrung im ehrenamtlichen Katastrophenschutz. So erfüllend sich das Helfen auch anfühlen mag, ist es ihr trotzdem umso wichtiger, dass sich Menschen in Zukunft auch selbst besser helfen können. „Es kann immer dauern, bis Rettungskräfte eintreffen, es ist also von Vorteil und sehr, sehr wichtig, dass man sich selbst schützen kann“, bewertet sie. Gerade, damit jeder sich und die eigene Familie, das eigene Umfeld schützen kann, muss die Bevölkerung aktiviert und informiert werden. Sie hat auch ein paar Tipps, die sie daher allen ans Herz legen würde:

  1. Eine gut erreichbare Notfallkiste, mit den wichtigsten Gegenständen, mit der man im Ernstfall schnell aufbrechen kann. Sich so eine Kiste aufzubauen, bringt einen auch schnell in das notwendige (und noch nicht weitverbreitete Mindset) zum Selbstschutz.
     
  2. Im Notfall die eigene Hilfe anbieten und sich nicht zurücknehmen. „Man kann sich immer selbst auch als eine helfende Person sehen und Leute unterstützen. Kein Mensch ist überflüssig in einer Katastrophenlage.“
     
  3. Aber: Man solle sich auch nicht überschätzen und im Hinterkopf behalten, was man kann und was (noch) nicht. Was auch die Selbstbefähigungskampagne so wichtig macht.

Zusätzlich zu einer informierten, befähigten Bevölkerung wünscht sich Olivia Koziarowski aber auch, dass die Menschen in NRW die Vielfalt des Ehrenamts für sich wahrnehmen. Und seine offenen Türen: „Ich wünsche mir von der Kampagne, dass Leute sehen, dass in den Organisationen jeder Mensch vertreten und dabei sein kann; egal, ob jung, alt, dick, dünn und aus welchem kulturellen Hintergrund – und auch selbst Lust daran bekommen, im Ehrenamt mitzuhelfen.“


Bei journalistischen Fragen mit lokalem Bezug wenden Sie sich bitte an: Marcel Schulze, Marcel.Schulze@malteser.org Tel. +49 176 32917958 oder: presse.siegburg@malteser.org

Bei journalistischen Nachfragen zur Kampagne „Bereit wie nie“ wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums des Innern, Telefon 0211 871-1111