Malteser Hilfsdienst-Präsident Georg Khevenhüller beeindruckt die Solidarität 

Michael Schmeling, Henning Hesse von der Rettungswache Bad Münstereifel führen Georg Khevenhüller und Rudolph Herzog von Croÿ durch das Trümmergelände hinter der Wache. (v.l.n.r) (Fotos: Malteser)
Frank Waldschmidt (l.) zeigt in Gemünd den hohen Grad der Zerstörung durch die Flut und das Ausmaß der Beschädigungen.
Landrat Markus Ramers (l.) und Bürgermeister Ingo Pfennings (2. v. l.) schilderten die nach wie vor schwierige Lage der Bevölkerung in den Überschwemmungsgebieten im Kreis Euskirchen.

Kreis Euskirchen. Georg Khevenhüller, Präsident des Malteser Hilfsdienst e.V., informierte sich jetzt gemeinsam mit Rudolph Herzog von Croÿ, dem Landesbeauftragten der Malteser in NRW, im Kreis Euskirchen über die Situation der Bevölkerung acht Wochen nach der verheerenden Flut.

Mit Landrat Markus Ramers und Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings besprachen sie zunächst die Situation im schwer betroffenen Gemünd und im Schleidener Tal. Dort leisten die Malteser seit Mitte Juli psycho-soziale Unterstützung und weiten ihre Angebote jetzt im Auftrag des Kreises weiter aus. Frank Waldschmidt, den die Malteser dem Kreis Euskirchen als Fachberater zur Seite gestellt haben, erläuterte den großen Bedarf an psycho-sozialer Hilfe für viele Betroffene in der Region. So soll jetzt in Gemünd ein Brückenkopf mitten im Flutgebiet geschaffen werden, in dem es Angebote zur Trauerbewältigung geben soll, aber auch weitere Beratungen und psycho-soziale Unterstützung. „Wir werden auch weiterhin tun, was wir als Hilfsorganisation tun können, um Sie zu unterstützen“, versprach Khevenhüller dem Landrat. Der Grad der Zerstörung in Gemünd schockiere ihn. Mit einem „Aufbauplan 2026“ will Bürgermeister Pfennings den Menschen im Schleidener Tal  eine Perspektive aufzeigen. Dass das kein leichter Weg wird, darin waren sich alle einig. 

Nächste Station war die Rettungswache der Malteser in Bad Münstereifel, oder besser das, was von ihr nach der Flut übriggeblieben ist. Für die Rettungsdienstler der Malteser, die in der Flutnacht zumindest ihre Fahrzeuge retten konnten, begann am Mittwoch nach acht Wochen der Improvisation ein neuer Abschnitt. Auf einer Freifläche neben der zerstörten Wache wurden Wohn- und Bürocontainer aufgestellt. Ein Provisorium, aber immerhin ein Neuanfang inmitten der Zerstörungen. In persönlichen Gesprächen schilderten die Rettungsdienstmitarbeiter die Flutnacht und die Tage danach. Eine Begehung des Trümmergeländes rund um die Wache vor der Stadtmauer Bad Münstereifels zeigte auch noch Wochen nach der Katastrophe die Wucht und Urgewalt des Wassers, das hier ins Tal schoß und alles mitriss, was im Wege stand. Bekleidungsgegenstände und Helme aus der Wache wurden mehrere hundert Meter Flußabwärts aus den Trümmern gezogen, als das Wasser wieder weg war.

Herzog Croÿ lobte die Besonnenheit der Malteser in Bad Münstereifel und ihren Einsatz für die Menschen in dieser besonders getroffenen Gemeinde. „Wir sind alle sehr dankbar und auch stolz, und wir werden die Menschen in dieser Region nicht aus den Augen verlieren und weiter für sie da sein“.

Die große Solidarität innerhalb der Bevölkerung und die vielen helfenden Hände, die in den vergangenen Wochen gekommen waren, um mit anzupacken, beeindruckten Georg Khevenhüller. Viel Schutt wäre schon weggeräumt. Aber für einen Wiederaufbau sei es noch zu früh. Noch müßten Häuser und Fundamente trocknen, Infrastruktur instand gesetzt werden. Der Herbst und der Winter werden für die Menschen in den Flutgebieten vor eine weitere harte Bewährungsprobe stellen. Am Freitag werden die Malteser in Köln in einer zentralen Gedenkveranstaltung an diese Menschen, die so vieles verloren haben, erinnern und für sie beten.