Malteser und Stadt Schleiden arbeiten an „Hilfszentrum Schleidener Tal“

Das „Hilfszentrum Schleidener Tal“ öffnet ab dem 7. Dezember 2021 seine Pforten in der Kölner Straße 10 in Gemünd. (Foto: Stadt Schleiden)

Schleiden. Angesiedelt wird das Hilfszentrum Schleidener Tal in der Kölner Straße 10 in Gemünd. Künftig sollen dort Antragsberatungen, psychologische Betreuungsangebote und wenn möglich auch bauliche oder juristische Beratungen angeboten werden. „Aus vielen Gesprächen wissen wir, dass viele Betroffene auch heute noch ganz viele individuelle Fragen zu klären haben, bei deren Beantwortung wir im Hilfszentrum gerne zentral Hilfestellungen bieten wollen“, so Ingo Pfennings, Bürgermeister der Stadt Schleiden. Die beiden Kooperationspartner werden daher möglichst viele weitere Partner dazu holen, um möglichst breit aufgestellt zu sein. Es sei daher toll zu sehen, wie viele andere Akteure schon proaktiv mit Hilfsangeboten an die Kooperationspartner herangetreten wären. „Das Hilfszentrum soll außerdem eine konstante Säule im Bereich der Spendenvermittlung und der Koordination von Hilfsgesuchen und -angeboten werden,“ ergänzt der Bürgermeister. Daneben wird das Hilfszentrum aber auch ein lebendiger Treffpunkt für alle Menschen in Schleiden und darüber hinaus sein. 

Das Konzept

Das wünscht sich auch Frank Waldschmidt, Leiter der Beratungs- und Koordinierungsstelle Schleidener Tal der Stadt Schleiden, der die Situation der Menschen im Tal seit Monaten im Blick hat. Als Psychologe weiß er, wie wichtig Begegnungen und Gespräche in dieser Situation sind und einen Anlaufpunkt für die Menschen gäbe es seit der Flut gerade in Gemünd einfach nicht mehr. „Die Akutphase der Krise ist nun vorbei, das gilt aber längst nicht für die psychologische Verarbeitung. Diese wird die Menschen der Region noch Monate und Jahre begleiten“, so Waldschmidt.
 
„Das Konzept des Hilfszentrums ist es, alle entstandenen Bedürfnisse der Bevölkerung unter einem Dach bedienen zu können. Wir möchten dabei natürlich auch die Kommunen in ihrem Regelbetrieb unterstützen“, so der Kreisgeschäftsführer des Malteser Hilfsdienstes, Emanuel von Boeselager.  Mit der Kommune selbst, so von Boeselager, bestünde eine sehr positive Zusammenarbeit, was ihn und das ganze Team sehr freuen würde.  „Seit Beginn der Flutkatastrophe ist die Kommunikation nie abgebrochen. Hier ist ein enges Netzwerk entstanden, das Früchte für die Menschen trägt." Deswegen sei es auch der Wunsch der Kooperationspartner, möglichst viele andere Akteure zu beteiligen, um einen großen Mehrwert für die Menschen zu erzielen.
 
Das Hilfszentrum ist für eine Dauer von zunächst zwei Jahren geplant, mit der Option, um ein drittes Jahr zu verlängern. Sämtliche Angebote werden für die Betroffenen unentgeltlich durchgeführt. Für die Finanzierung stehen ausreichend Mittel zur Verfügung, ergänzt der Projektleiter der Malteser Fluthilfe NRW, Axel Rottländer, für den dieses Projekt in Schleiden Leuchtturmcharakter in NRW hat. „Wir bleiben, solange die Menschen uns brauchen!", unterstreicht er mit Nachdruck. 
 
Das gemeinschaftliche Projekt wird am 6. Dezember offiziell eröffnet. Ab dem 7. Dezember wird das Hilfszentrum dann seinen Betrieb aufnehmen. Informationen wie Kontaktdaten, Öffnungszeiten und Ansprechpartner werden Anfang Dezember veröffentlicht.