Frauen im Rettungsdienst

Das Thema „Frauen im Rettungsdienst“ (FiR) ist eines der der strategischen Schwerpunktthemen und Teil der Fachkräftestrategie 2023 der Region NRW im Malteser Hilfsdienst. Aufgrund der Herausforderung des Fachkräftemangels und den damit verbundenen Überschriften wie Arbeitgeberattraktivität und Personalakquise, wollen wir herausfinden, wie wir Frauen im Rettungsdienst fördern und stärken können. Das längerfristige Ziel ist, die Strukturen für Frauen in der Operative und in hauptamtlichen Leitungspositionen zu verbessern. Wir möchten mit dem Projekt zu einer geschlechtergerechten Personalentwicklung, einer geschlechterbewussten Führungskultur und damit zur Zukunftsfähigkeit der Organisation beitragen. 

Herangehensweise 
Um den internen Status Quo aufzuarbeiten und gelingende Beispiele aus der Praxis, sowie Lerneffekte und Herausforderungen zu identifizieren, führen wir bis Ende September 2023 interne und externe Recherchen, sowie drei Roundtables durch. Eine Arbeitsgruppe rund um Janine Herzogenrath hat die Aufgabe, die Ergebnisse zu bündeln und Ansatzpunkte zu

identifizieren. Das Gewächshaus M unterstützt die Regionalgeschäftsführung in NRW bei der Aufarbeitung und Entwicklung des Themas. Als Initiative der Malteser widmet sich das Gewächshaus M insbesondere dem Thema Innovation und Veränderungsprozesse. 

Mehrwerte des Projekts 

  • Erarbeitung des internen Status Quo im Rettungsdienst mit Fokus auf NRW 
  • Blick über den Tellerrand durch Aufarbeitung nationaler, als auch internationaler Referenzen & Projekte, sowie Wissenstransfer durch Einbindung externer Expert:innen
  • Entwicklung von Ansatzpunkten und Handlungsempfehlungen  

Du hast Interesse an einer Mitarbeit, Fragen oder Anregungen zum Projekt? Dann melde Dich gerne per Mail bei Janine Herzogenrath.

Janine Herzogenrath

Janine Herzogenrath
Projektverantwortliche
janine.herzogenrath@malteser.org
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„3-Fragen-an“ mit Dr. Sophie Preysing, Landes-und Regionalgeschäftsführerin für die Region Nordrhein-Westfalen des Malteser Hilfsdienst e.V.

112RESCUE: Im Ranking der Wohltätigkeitsorganisationen und Institutionen für den größten Beitrag zum Gemeinwohl landet lt. des Statista Research Departments der Malteser Hilfsdienst mit einem Wert von 5,1 auf einem der vorderen Plätze (score: 1=geringer Beitrag, score 6=hoher Beitrag). Welchen Anteil daran haben die weiblichen Mitarbeiter Ihrer Organisation? Wünschen Sie sich mehr Frauen in der Organisation?

Dr. Sophie Preysing: Ich glaube nicht, dass wir hier anteilig eine Bewertung treffen können, aber sicher ist, dass immer mehr Frauen im Malteser Hilfsdienst haupt- und ehrenamtlich engagiert sind und die Unternehmenskultur nachhaltig positiv prägen. Aber ganz generell wünsche ich mir noch mehr Frauen, die die Malteser als berufliche Heimat für sich entdecken oder ein Ehrenamt finden, das zu ihnen passt.

112RESCUE: Welche Einsatzmöglichkeiten und Karrieremöglichkeiten haben Frauen im Rettungsdienst? Gibt es – wie in vielen anderen Branchen – im Rettungsdienst eine „gläserne Decke", die Frauen mit hoher Qualifikation einen Aufstieg in höhere Positionen erschwert? Wie steht es generell um die Anerkennung ihrer männlichen Kollegen?

Dr. Sophie Preysing: Grundsätzlich stehen Frauen bei uns im Rettungsdienst alle Karrieremöglichkeiten offen. Und immer mehr Frauen nutzen diese auch, was mich sehr freut. Diese "gläserne Decke", die Sie nennen, gab und gibt es sicher noch im Rettungsdienst-System, aber sie wird brüchig. Es gibt natürlich wie in fast allen gesellschaftlichen Bereichen bestimmte Hindernisse für Frauen in Führungspositionen, aber wir wollen sie überwinden und Frauen insgesamt stärken.

112RESCUE: Einfühlungsvermögen, Sorgfalt, psychische Stabilität und eine gute körperliche Konstitution – Eigenschaften die Menschen im Rettungsdienst mitbringen sollten, aber nicht zwingend männlich besetzt sind. Was können Frauen vielleicht sogar besser?

Dr. Sophie Preysing: Diese Attribute treffen es sehr gut. Frauen sind zunächst einmal gleichwertig und müssen nicht in Watte gepackt werden. Frauen wirken an Einsatzstellen meistens deeskalierend und beruhigend. Übrigens auch auf Wachen: Frauen tragen erheblich zu einem besseren Betriebsklima bei, das berichten mir insbesondere männliche Führungskräfte aus meinem Team.